Kindliche Hörstörungen (Pädaudiologie)

Durch das rechtzeitige Erkennen und Behandeln von kindlichen Hörstörungen können Entwicklungsdefizite vermieden werden, die sich später nicht wieder aufholen lassen. Es werden verschiedene Arten von kindlichen Hörstörungen unterschieden, die auch kombiniert auftreten können:  

  • Schallleitungsschwerhörigkeit: die Ursache liegt im Gehörgang oder im Mittelohr (z.B. Paukenergüsse, chronische Mittelohrentzündungen, Otosklerose, Fehlbildungen)
  • Schallempfindungsschwerhörigkeit: die Ursache liegt im Innenohr oder Hörnerven (Altersschwerhörigkeit, Lärmschwerhörigkeit, angeborene Hörstörungen, Akustikusneurinom)
  • auditive Wahrnehmungs- und Verarbeitungsstörung: die Ursache ist eine Verarbeitungsstörung des peripher Gehörten in der aufsteigenden Hörbahn oder im Gehirn. Außer einer Hörminderung sind hier z. B. Probleme beim Sprachverstehen, beim Hören in lauter Umgebung und beim Richtungshören typische Symptome. 

Im Gegensatz zu den Hörstörungen Erwachsener ist die Diagnostik kindlicher Hörstörungen aufgrund der eingeschränkten Möglichkeit zur Mitarbeit der Betroffenen aufwendiger. In unserer Praxis werden objektive (Tympanometrie, Stapediusreflexmessung, TEOAE, BERA) und subjektive Hörprüfungen (Tonaudiometrie, Sprachaudiometrie: Mainzer Kindersprachtest I, II, III, Göttinger Kindersprachtest I und II, Freiburger Sprachtest) durchgeführt.

Therapeutische Optionen sind abhängig vom Krankheitsbild. Neben der konventionellen Hörgeräteversorgung, bzw. Versorgung mit einer FM- Übertragungsanlage, stehen operative Eingriffe zur direkten Verbesserung der Schallübertragung auf das Innenohr (Einlage von Paukendrainagen, Adenotomie, Tympanoplastiken) zur Verfügung. Auch die operative Versorgung mit einem implantierbaren Hörsystem (Cochleaimplantat, Knochenleitungshörgerät, Mittelohrimplantat) kann notwendig werden. Für diese aufwendigen Eingriffe und die daran anschließenden notwendigen Rehabilitationsmaßnahmen arbeiten wir mit den umliegenden Spezial-Kliniken eng zusammen.  

 

Sprachentwicklungsstörungen

Im Kindesalter kann das Erlernen der Sprache gestört oder verzögert sein. Häufige Ursache hierfür ist eine Hörstörung. Seltener treten Spezifische Sprachentwicklungsstörungen (SESS) und Sprachentwicklungsstörungen aufgrund andere Erkrankungen/Syndrome auf. Auch der Sprechvorgang (Artikulation) kann durch Nervenläsionen oder Verletzungen an den Sprechorganen (z.B. Lippen, Zunge, Gaumensegel etc.) oder durch eine Störung des Redeflusses (Stottern) betroffen sein. Die Diagnosestellung erfolgt mittels spezieller Sprach- und Sprechanamnese inklusive standardisierter Fragebögen zur sprachlichen Entwicklung des Kindes (SBE-2-KT, SBE-3-KT), der klinischen Untersuchung, sowie der Durchführung audiologischer Tests und ggf. akustischer Analysen der Artikulation und Spektralanalysen zur Beurteilung der Klangbildung. 

Therapeutische Optionen sind neben einer Eltern- und Angehörigenberatung, die Einleitung von logopädischen und ergotherapeutischen Maßnahmen sowie von Frühfördermaßnahmen und die Durchführung von Sprachheilkuren in spezialisierten Rehabilitationseinrichtungen. 

Praxis für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde
Bad Kreuznach

Dr. med Carsten Schäfer
Dr. med. Sebastian Dippold

HNO-Heilkunde, Allergologie und Schlafmedizin
Phoniatrie und Pädaudiologie
HNO-Belegabteilung und Schlaflabor

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55543 Bad Kreuznach

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